Was ist dieses “Wundermittel” psychologische Sicherheit?
Angst behindert das Lernen aus Fehlern
Redebeiträge sollten ausgeglichen sein
Psychologische Sicherheit und die Coronapandemie
Die Idee der psychologischen Sicherheit ist nicht neu: Bereits 1965 haben Edgar Schein und Warren Bennis dieses Konzept als Erfolgsfaktor für Veränderung beschrieben. Auch Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School und Autorin des Buches “The Fearless Organisation”, betont seit den 1990er Jahren die Bedeutung der psychologischen Sicherheit. Edmondson hatte in Spitälern Teams begleitet und festgestellt, dass diese umso effektiver waren, je besser es ihnen gelang, offen über Fehler zu reden und daraus zu lernen.
Auch nach der Pandemie werden wir flexibel und hybrid weiterarbeiten – im Büro, im Home Office oder im Co-Working Space. Damit dies gut gelingt, ist psychologische Sicherheit unabdingbar.
Wie könnt Ihr die psychologische Sicherheit in Euren Teams stärken?
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- Die Haltung ist entscheidend: Sei als Führungskraft nahbar, stehe zu Unsicherheiten. Erwähne eigene Fehler und reagiere unterstützend, wenn Mitarbeitende Ideen und Kritik anbringen.
- Aufweichung von Hierarchien: Ermutige Deine Mitarbeitenden, auch “nach oben” Feedback zu geben.
- Eine Vertrauenskultur schaffen: Zeige ehrliches Interesse an Deinen Mitarbeitenden. Lerne den ganzen Menschen kennen, nicht nur den Teil, den sie oder er am Arbeitsplatz zeigt.
- Aus Fehlern lernen: Sprecht offen über Fehler, damit ihr als Team daraus lernen könnt. Noch erleben wir unsere Arbeitsumgebung als Ort der Ausführung – in Zukunft wird sie jedoch mehr ein Ort des Lernens sein.
- Gleiche Redeanteile: Achte in Meetings darauf, dass alle zu Wort kommen und die Redeanteile der Teilnehmenden über die Zeit ausgeglichen sind. Übt Euch darin, gut zuzuhören und bei Unklarheiten nachzufragen. Macht Euch vertraut mit dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation.
- Vorbild sein: Als Führungskraft musst Du den Anfang machen. Frag deine Teammitglieder einzeln, was sie benötigen, damit sie sich im Team sicher fühlen.
Wir Menschen haben einerseits das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Harmonie. Andererseits wollen wir als Individuen wahr- und mit unserem Standpunkt ernstgenommen werden. Psychologische Sicherheit hilft dabei, diese beiden gegensätzlichen Interessen unter einen Hut zu bringen – nicht nur am Arbeitsplatz.